Motorradtour Côte d'Azur/Provence - 10.06.1999

im Süden Frankreichs

Bei strömendem Regen verabschiedeten wir uns von unseren Kollegen in Genève und machten uns auf den Weg Richtung Südfrankreich. Die Coté d'Azur sollte das diesjährige Ziel sein. Kurz nach der Abfahrt hatte auch Petrus ein Einsehen und stellte das Wasser ab. Auf der Autobahn ging es zügig Richtung Orange. Kurz vor Valence stellte Rudi Ölverlust an seiner Maschine fest. Also in der Stadt einen BMW- oder zumindest Motorradhändler suchen und die Maschine checken lassen. Nach einigen Irrfahrten fanden wir die Werkstatt und nach weiteren zwei Stunden konnten wir unsere Fahrt fortsetzen. Auf die Autobahn wollten wir nicht mehr. Über Crest, wo wir eine kurze Pause einlegten stürmten wir zu unserem ersten Etappenziel. Ein Hotel wurde gefunden. Leider hatte es keinen Parkplatz. Wir konnten unsere Maschinen aber in einer ungenutzten Gewerbeliegenschaft unterstellen.

Am nächsten Morgen erkundeten wir zu Fuss die Stadt mit ihrem Arc de Triumphe. Auch das Amphitheater, oder was davon übrig blieb haben wir uns angesehen. Nachdem wir Carpentras hinter uns gelassen hatten, führte uns die Route nach Avignon. Leider regnete es hier auch schon wieder. Also die Motorräder auf den Parkplatz und zu Fuss weiter. Die berühmte Brücke war von Touristen komplett eingenommen. Auch der ehemalige Papst-Palast ist ein Touristenmagnet. In den verwinkelten Gässchen waren wir aber fast alleine. Nach einer Stärkung ging es weiter zum „Pont du Gard“ einem Aequadukt aus römischer Zeit. Seine Ausmasse sind sehr imposant. In der Höhe misst er 90 Meter und in der Länge 275 Meter. Unser Tagesziel Baux-de-Provence erreichten wir am späten Nachmittag. Das Städtchen ist heute bekannt Ort für Aussteiger und Künstler.

Die Schlucht des Verdon war der Höhepunkt der heutigen Etappe. Welche wir über Cavaillon, Manosque und vorbei am Lac de Ste-Croix erreichten. Tief unten der Fluss und die Strasse links und rechts eng an die Hänge geschmiegt. Eine Kurve nach der anderen und fast keine Geraden. Da lacht das „Töfflerherz“. Übernachten wollten wir in Draguignan, fanden aber kein passendes Hotel und entschieden uns bis Frejus zu fahren. Am frühen Nachmittag erreichten wir unser Hotel. Ich musste an meiner Maschine die Lampe für das Fahrlicht wechseln und der Rest der Gruppe machte sich auf den Weg an den Strand. Da ich das Handbuch nicht dabei hatte, wurde die Fummelei auch nicht einfacher. Für das Demontieren benötigte ich fast eine Stunde. Lampe wechseln benötigte gerade mal 30 Sekunden und die Montage nochmals etwa 10 Minuten. Also machte ich mich alleine auf eine Erkundungstour in der Stadt. Leider bietet sie überhaupt nichts sehenswertes.

Heute sind die Weltbekannten Orte an der Coté d'Azur an der Reihe. Zuerst Ste-Maxime, eher ruhig und nicht so bekannt wie der „Nachbarort“ Saint Tropez. Wenn man schon mal hier unten ist, muss man es auch besuchen. Alles ist aber etwas teurer. So bezahlten wir in einem Café am Hafen umgerechnet knapp zehn Franken für ein Perrier... Das Städtchen ist hübsch und es gibt viele Märkte, aber auch hier sind wohl kaum Schnäppchen zu machen. Also Weiter der Küste entlang nach Cannes. Die Stadt ist fantastisch aber auch teuer. Über Nizza gelangten wir nach Monte Carlo. Wenn Saint Tropez und Cannes teuer waren, ist Monte Carlo „sauteuer“ vor das Casino durften wir mit unseren Maschinen nicht. Der freundliche Mann bei der Auffahrt wies uns höflich aber bestimmt weg. Am Hafen gönnten wir uns einen kleinen Happen und machten uns danach auf den Weg nach Grasse. Die Stadt ist bekannt für die Parfümherstellung. In einem ehemaligen Kloster genossen wir die Nacht.

Die Route Napoléon führt vom Mittelmeer zu den Alpen. Diese Strecke galt es heute zu absolvieren. Zuerst kleine gemütliche Hügel und gute Strassen. Später wurden die Strassen etwas schlechter, dafür die Pässe höher. In Castellane und Digne legten wir kurze Pausen ein ehe wir nach Gap ins Herzen der Westalpen kamen. In La Mure war Schluss für heute.

Der letzte Tag führte uns über den Col de Galibier , den Col du Lautaret und den Col du Télégraphe in den Olympiaort Albertville. Nach einem Halt in Annecy kamen wir am Abend in Genève an.