Kapstadt - 21.02.2005

Eine Woche in Kapstadt

Am Samstag-Nachmittag machte ich mich auf den Weg zum Flughafen Zürich-Kloten, dort traf ich mich mit einer Freundin. Gegen 20h30 sollte unser Flug mit South African Airways nach Johannesburg starten. Der Airbus A340 wird unser „Hotelzimmer“ für die erste Nacht sein. Am Sonntag Morgen setzt die Maschine in Johannesburg auf. Wir müssen das Gepäck holen, da es nicht direkt nach Capetown durchgecheckt werden konnte. Hier machen wir erstmals Bekanntschaft mit anderen Sitten. Bei der Gepäckausgabe schnüffeln niedliche, kleine Hunde nach verbotenen Waren. Beim Rucksack meiner Begleitung fing das Kerlchen an zu bellen. "???" Wir wussten nicht, dass es verboten ist, Früchte oder Käse nach Südafrika einzuführen. So musste sie ihre mitgebrachten Früchte abgeben. Nach dem Fusstransfer zum Terminal für Inlandflüge checkten wir ein für den Weiterflug nach Capetown. Hier gab es die erste Überraschung. Obwohl wir die Plätze bereits in der Schweiz gebucht hatten, bekamen wir diese nicht. Wir wurden in die Businessclass "umquartiert" und konnten die zwei Stunden Flug mit viel Platz geniessen. Kurz nach Mittag kam der Airport von Capetown in Sicht und der Flieger setzte sanft auf. Nun mussten wir schauen wo unser Vermieter für das Auto war. Das Büro war schnell gefunden und die Formalitäten abgewickelt. Wir konnten „unseren“ Opel Corsa in Besitz nehmen. Gepäck einladen und los geht es Richtung Stadt. Die richtige Ausfahrt von der Autobahn wurde gefunden, jedoch fuhren wir danach noch einige Kilometer in der Stadt umher, bis wir unser Hotel fanden. Also schnell das Zimmer beziehen und etwas ausruhen. Das Abendessen nahmen wir auf der Terrasse des Hotels ein.

Am Montag war das Wetter gut und so machten wir uns daran, gleich den Tafelberg zu besuchen. Eine alte Regel besagt, "sobald du in Capetown bist und das Wetter ist gut, rauf auf den Berg". Nach einem längeren Fussmarsch vom „Parkplatz“ bis zur Talstation „durften“ wir noch etwa eine Stunde in der Sonne anstehen. Endlich vor dem Kassahaus, zwei Tickets bezahlen und ab in die Seilbahn. Innert wenigen Minuten brachte sie uns zur Bergstation. Die Aussicht über die Stadt ist wirklich grandios. Auch die Fauna und Flora hier oben ist besonders. Spazierwege überziehen fast den ganzen Berg. Wieder unten angekommen, machten wir uns auf den Weg zum Hafen, der V&A Waterfront. Hier haben die Stadtbehörden in den letzten Jahren massiv Geld verbaut. Ein riesiges Gebiet mit modernen Hotels, Geschäften und fast unzählige Restaurants. Aus dem Hafen ist ein Vergnügungsviertel geworden. Später machten wir uns wieder auf in die Stadt. Ein Straussensteak war Pflicht am heutigen Abend.

Der heutige Tag ist ganz der Weinbauregion um die Universitätsstadt Stellenbosch gewidmet. Die Stadt mit ihren Häusern im Kap-Holländischen Stil ist sehr sauber. Die Temperatur allerdings merkten wir hier ein erstes Mal, weil Capetown am Meer liegt, weht dauernd der Wind und kühlt etwas. Hier ist allerdings weder Wind noch Meer vorhanden. Und so ist es über Mittag drückend heiss. Wir machen es uns, wie auch die Einheimischen unter einem grossen Baum bequem. Unser Weg führte uns weiter über Paarl nach Franschhoek. Hier denkt man nicht, dass man in Afrika ist, die Gegend und auch die vielen Restaurants erinnern eher an Südfrankreich. Ueber den Franschhoek-Pass fuhren wir wieder zurück ins Hotel. Für das Abendessen war indisch angesagt.

Am nächsten Tag war das Kap der Guten Hoffnung unser Ziel. Der Weg führte uns auf der Küstenstrasse Richtung Süden, vorbei an den bekannten, farbigen Strandhäuschen von Muizenburg. Ebenfalls sehenswert sind die Orte Fish Hoek und Simons Town. In Simons Town gibt es sogar eine Pinguinkollonie. Das ganze Kap ist ein riesiger Nationalpark. Strausse und andere Tiere laufen frei herum. Auch hier machten wir keine Bekanntschaft mit den Pavianen. Auf der Rückfahrt über Scarborough und Kommetjie fuhren wir über eine der schönsten Küstenstrassen. Der Chapmans Peak Drive ist wirklich atemberaubend. Rechts die Berge und auf der linken Seite das Meer. Nachdem wir die Hout Bay passiert hatten, rollten wir an den "Twelve Appostel", einer Bergformation, vorbei wieder gegen Capetown.

Ebenfalls sehr sehenswert ist hinter dem Tafelberg der Botanische Garten von Kirstenbosch. Hier pflanzte einst Cecil Rhodes, der Gründer von Rhodesien (heute Zimbabwe) eine Allee. Leider sind im Februar fast alle Pflanzen bereits verblüht. Jedoch konnten wir die berühmten "Silver Trees" sehen. Nachdem diese verblüht sind, färben sich die Blätter silbern.

Die Fähre brachte uns heute in etwa einer halben Stunde nach Robben Island. Hier war Nelson Mandela und viele andere vornehmlich politische Gefangene über mehrere Jahre inhaftiert. Auf der Insel wurden wir in einem alten Car umhergekarrt. Wir sind zwar nur einen halben Tag hier, aber es überkommt uns trotzdem ein komisches Gefühl. Der Guide, ein ehemaliger Gefangener, erzählte fast schon zu realistisch, wie der Alltag auf der Gefängnisinsel war. Den Rest des Tages verbrachten wir an der Waterfront mit stöbern in den diversen Läden. Meine Begleitung konnte mich zu einem kurdischen Abendessen überreden.

Den letzten Tag in Capetown benutzten wir um einen Ausflug auf den Signal Hill. Am Nachmittag brachten wir unseren Mietwagen zurück und checkten ein für den Rückflug in die Schweiz.